16mm-Filme richtig lagern und archivieren
Bei richtiger Lagerung überdauern 16mm-Filme stattliche 80 bis 100 Jahre. Das Alter erreichen sie jedoch nur, wenn sie optimal archiviert werden. Sind die Umwelteinflüsse ungünstig, leidet das Material der 16mm-Filme.
Das muss nicht sein. Beachten Sie unsere Tipps und Sie werden noch viele Jahre Freude an Ihren 16mm-Filmen haben. An einer Digitalisierung Ihrer 16mm-Filme führt natürlich trotzdem kein Weg vorbei. Nur mit ihr machen Sie Ihre 16mm-Filme für die Ewigkeit haltbar.
Optimale Temperatur zur Lagerung von 16mm-Filmen
Temperatur gleichbleibend
16mm-Filme sollten bei möglichst gleichbleibender Temperatur gelagert werden. Schwanken die Temperaturen über einen längeren Zeitraum, nimmt das Material der 16mm-Filme durch das wiederholte Ausdehnen und anschließende Zusammenziehen unweigerlich Schaden.
Es ist daher ratsam, dass Sie Ihre 16mm-Filme nicht neben einem Heizkörper, nicht am Fenster und nicht in direkter Sonneneinstrahlung aufbewahren.
Temperatur niedrig
Am besten ist es, wenn die Temperatur im Lagerungsraum maximal 20° C beträgt. Ist die Umgebung wärmer, beginnen die 16mm-Filme, sich chemisch zu zersetzen. Sie vernichten sich praktisch selbst.
Dieser Prozess nennt sich Essigsäure-Syndrom. Es kommt selten vor, kann aber ganze 16mm-Bestände vernichten. Sie sollten daher einen kühlen Ort suchen, wenn Sie Ihre 16mm-Film weiterhin lagern möchten.
Optimale Luftfeuchtigkeit zur Lagerung von 16mm-Filmen
Die optimale Luftfeuchtigkeit für 16mm-Filme liegt bei etwa 50 bis 55 Prozent. Ist die Luftfeuchtigkeit höher, entsteht das Essigsäure-Syndrom. Ist sie niedriger, verliert der 16mm-Film an Elastizität.
Plastik oder Metall zur Lagerung von 16mm-Filmen
Plastik- oder Metallspulen
16mm-Filme sind natürlich auf Spulen gewickelt. Sie bestehen entweder aus Plastik oder aus Metall.
Welches Spulenmaterial ist für die Lagerung von 16mm-Filme optimal? Die Meinungen gehen auseinander. Metall-Spulen sind stabiler und verbiegen nicht so leicht. (Verbogene Spulen erschweren das Abspielen der 16mm-Filme mit dem Projektor und können zudem das 16mm-Filmmaterial beschädigen.) Allerdings kann das Metall der Spulen rosten. Dadurch kann es zu unschönen chemischen Reaktionen mit den 16mm-Filmen kommen.
Plastik- oder Metalldosen
16mm-Filme sollten vor Staub geschützt werden. Im Handel sind daher sowohl Plastik- als auch Metalldosen erhältlich. Worin Sie Ihre 16mm-Filme am besten lagern, lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Grundsätzlich gilt:
- Bei den Metalldosen sollten Sie darauf achten, dass die Dosen rostfrei und in gutem Zustand sind. Das heißt: Achten Sie darauf, dass die Dosen nicht verbogen sind und keine scharfen bzw. hervorstehenden Kanten besitzen.
- Die meisten Experten empfehlen Weißblechdosen um 16mm-Filme zu lagern. Sie sind chemisch neutral und laufen nicht Gefahr, die 16mm-Filme zu zersetzen.
- Aus Kostengründen können Sie für die weniger wertvollen 16mm-Filme Dosen aus Kunststoff verwenden. Bedenken Sie: Weißblechdosen sind deutlich teurer als Kunststoffdosen.
16mm-Filme vor Schimmel schützen
Werden 16mm-Filme zu warm und in einer zu feuchten Umgebung gelagert, kann sich Schimmel bilden. Er zeigt sich in Form von weißen, flockenförmigen Flecken. Nach und nach kann er den 16mm-Film zerstören.
Mehr noch: Schimmelbefall überträgt sich leider auch auf andere 16mm-Filme. Dafür reicht es aus, wenn ein noch nicht befallener 16mm-Film in einen kontaminierten Projektor gelegt wird.
Daher ist es wichtig, dass Sie den mit Schimmelflecken versehenen 16mm-Film von den anderen Filmen separieren. So verhindern Sie die Ausbreitung des Schimmels. Den kontaminierten 16mm-Film können Sie retten, indem Sie ihn auf eine neue Spule bringen und den Film anschließend reinigen. Zur Lagerung eines vormals mit Schimmel befallenen 16mm-Films ist eine Weißblechdose am besten geeignet. Achten Sie in Zukunft darauf, dass Sie Ihre 16mm-Filme kühl und trocken lagern.
16mm-Filme liegend lagern
Es ist praktisch, 16mm-Filme stehend zu lagern. In dieser Position kann man jede Dose einzeln entnehmen. Wenn die 16mm-Filmdosen liegen, müssen erst alle oberen Spulen entnommen werden, bevor man an die gewünschte Dose gelangt.
Dennoch ist es ratsam, 16mm-Filme ausschließlich liegend aufzubewahren. Orientieren Sie sich bei der Archivierung Ihrer 16mm-Filme also nicht daran, wie man Bücher lagert.
16mm-Filme sind Azetatfilme
Unter Azetatfilm (oft auch: Acetatfilm) versteht man ein Filmträgermaterial, das nicht selbst entflammbar ist wie der Zelluloidfilm (auch Nitrofilm oder Nitratfilm genannt). Aus diesem Grund nennt man den Azetatfilm auch Sicherheitsfilm. 16mm-Filme gehören dazu.
Das Trägermaterial der Azetatfilme besteht aus Zellulose, das chemisch behandelt wurde. Erste Versuche fanden bereits im Jahr 1899 statt. Die Firmen Eastman Kodak und Pathé waren die ersten, die Azetatfilme auf den Markt brachten.
Azetatfilme haben leider einen Nachteil: Bei schlechter Lagerung entwickelt sich das Essigsäure-Syndrom.
Zellulose (auch: Cellulose)
Die Zellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und damit die häufigste organische Verbindung sowie das am häufigsten vorkommende Biomolekül. Zellulose ist unverzweigt und besteht aus mehreren hundert bis zehntausend β-D-Glucose- bzw. Cellobiose-Einheiten.
16mm-Filme und das Essigsäure-Syndrom
Azetatfilme, also auch der 16mm-Film, sind anfällig für das Essigsäure-Syndrom. Es wird auch als Essig-Syndrom und Vinegar-Syndrom bezeichnet.
Was bewirkt das Essigsäure-Syndrom?
Beim Essigsäure-Syndrom lösen sich die chemischen Bestandteile der 16mm-Filmbänder auf und reagieren mit Wasser zu Essigsäure. Im Folgenden schrumpelt das 16mm-Filmmaterial um etwa 10 Prozent zusammen und wird nach und nach spröde.
Woran erkennt man das Essigsäure-Syndrom?
Beim Essigsäure-Syndrom verströmen die 16mm-Filme einen leichten Essiggeruch. Die Ausdünstung verstärkt sich, je weiter die Reaktion fortschreitet. Zudem sieht man einen kristallinen Beschlag auf der Oberfläche der 16mm-Filme.
Wodurch entsteht das Essigsäure-Syndrom?
Schuld an dem Essigsäure-Syndrom sind zwei falsche Lagerungsbedingungen: Entweder wurde der 16mm-Film bei zu hohen Temperaturen oder bei zu viel Luftfeuchtigkeit aufbewahrt. Beides sollten Sie bei der Lagerung vermeiden.
Was ist zu tun beim Essigsäure-Syndrom?
Separieren Sie den 16mm-Film umgehend und lagern Sie ihn getrennt von den anderen. Am besten digitalisieren Sie den 16mm-Film baldmöglich. Tun Sie dies nicht, werden sich die Zersetzungsgase über die benachbarten 16mm-Filme ausbreiten und sie infizieren.