Capstaffs Leben vor der Erfindung des 16mm-Films
John G. Capstaff besuchte die Schule in Newcastle und studierte anschließend am Armstrong College die Fächer Physik und Ingenieurwissenschaften. Danach arbeitete er für den Fotografen Edward Lyddell Sawyer und lernte währenddessen die Grundlagen der Fotografie.
Später eröffnete er ein eigenes Fotostudio. Gleichzeitig entwickelte er verschiedene Modifikationen des fotografischen Prozesses.
1912 lernte er Charles E. Mees kennen, der zu dieser Zeit die Kodak Research Laboratories in Rochester, New York aufbaute. Auf sein Zutun hin bewarb sich Capstaff bei der Eastman Kodak Company.
Der 16mm-Film wird geboren
1914 begann Capstaff, für die Eastman Kodak Company mit halbiertem 35mm-Filmmaterial zu experimentieren. Er wollte ein Filmformat für Amateure entwickeln. Sein Motiv: Der bisher übliche 35mm-Film für die Kinos war für den „Hausgebrauch” zu teuer.
Entwicklung des 16mm-Films und seines Equipments
Als Einführungsdatum des 16mm-Films gilt der 5. Juli 1923. An diesem Tag wurde der 16-mm-Film, gemeinsam mit der Ciné-Kodak-Kamera und dem Kodascope-Projektor, der amerikanischen Öffentlichkeit vorgestellt. In der Folgezeit arbeitete Capstaff an der Verbesserung des Kodak-16-mm-Equipments.
Warum 16 mm Breite?
Bei seinen Experimenten fand Capstaff heraus, dass eine Bildbreite von 10mm das Minimum war, das man brauchte, um akzeptable Bilder im Bildformat 10x7,5mm machen zu können. Für die Perforation rechnete Capstaff je 3mm hinzu – der 16mm-Film war geboren.
16mm-Film und 9,5mm-Film
Der 9,5mm-Film versuchte sich als Amateur-Format etwa zeitgleich mit dem 16mm-Film, am Markt zu etablieren. Den Wettstreit konnte der 16mm-Film jedoch gewinnen. Der Grund: Es hatten sich herausgestellt, dass beim 9,5mm-Film die Gefahr der Materialbeschädigung bei einer Mittenperforation sehr hoch war. Außerdem war die Empfindlichkeit des 16mm-Films besser.
Der 16mm-Film wird zum Tonfilm
Als der Tonfilm eingeführt wurde, machte diese Entwicklung auch beim 16mm-Film nicht Halt. Eine Seite der Perforation wurde durch eine Tonspur ersetzt; das Verfahren wurde 1932 als SMPE-Standard akzeptiert. (Die SMPE ist ein internationaler Verband aus dem Bereich der professionellen Film- und Videotechnik mit Sitz in New York.)