Negative richtig reinigen und pflegen

Nicht selten verbringen Negativstreifen und Negativfilme viele Jahrzehnte auf dem Dachboden oder im Keller, wo der Zahn der Zeit in Form von Staub und Schmutz reichlich Spuren auf den Negativen hinterlässt. Bei der Entfernung der Ablagerungen haben sich verschiedene Hilfsmittel bewährt. Dabei wird unterschieden, ob es sich um leichte oder hartnäckige Verunreinigungen handelt.

Film-Retter-Tipp: Wenn Negative optimal gelagert werden, also beispielsweise in Ablageblättern und Archivkartons, ist die Gefahr, dass Staub und Schmutz auf die Negative gelangen, fast nicht gegeben. Das sollten Sie bedenken, bevor Sie Ihre Negative für viele Jahrzehnte archivieren.

Lesen Sie hier, wenn Sie wissen möchten, wie Sie Negativbilder und Negativstreifen am besten aufbewahren. Hier erfahren Sie auch, warum eine dunkle, kühle und trockene Umgebung für die Handbarkeit von Negativen von Bedeutung ist.

Die teure Variante: Negative mit Chemikalien reinigen

Wenn es in Ihrer Nähe Fotofachgeschäfte gibt, die noch Dunkelkammerbedarf verkaufen, können Sie dort Chemikalien und Werkzeuge erwerben, die speziell für die Reinigung von Negativstreifen und Filmmaterial entwickelt wurden. Mit Ihnen können Sie Fingerabdrücke und weitere Verunreinigungen beseitigen, ohne dass die Emulsionsschicht angegriffen wird. Ähnliche Artikel erhalten Sie auch in diversen Onlineshops.

Preiswerte Möglichkeiten, um Negative zu reinigen

Leichte Verschmutzungen auf Negativen

Um lose Verschmutzungen wie Staub und Fussel auf Ihren Negativen zu entfernen, können Sie ein Druckluftspray aus dem Fachhandel verwenden. Mit ihm ist die Reinigung schnell erledigt und überhaupt nicht mühselig. Das gute alte Pusten oder die Verwendung eines Blasebalgs liefern natürlich auch gute Ergebnisse.

Ferner eignet sich ein Mikrofasertuch dazu, Staub und Fussel von Negativen abzubekommen. Putzen Sie die Negative mit wenig Druck, damit sich die Fasern des Tuchs nicht zusammendrücken.

Sie möchten lieber einen Pinsel oder eine Bürste verwenden? Dann sollten Sie darauf achten, dass sie weiche Borsten haben. Noch besser sind sogenannte Antistatikpinsel und -bürsten, da Sie mit ihnen die elektrischen Ladungsträger, also Staub und Fussel, nachhaltig entfernen können.

Negative schützen – Am besten mit Laborhandschuhen aus Baumwolle

Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, tragen Sie am besten Baumwollhandschuhe. Dann können Sie Ihre Negative bedenkenlos berühren. Baumwollhandschuhe schützen das empfindliche Material vor Kratzern, Verunreinigungen und Fingerabdrücken, die wiederum einer umfangreichen Reinigung mit Wasser bedürfen.

Am besten verwenden Sie spezielle Laborhandschuhe aus dem Fachhandel und nicht Handschuhe aus dem Baumarkt. Sie sind sehr dünn und fein, so dass man ein gutes Feingefühl in den Fingern spürt und mit dem Negativen gut umgehen kann. Je nach Hersteller gibt es die Baumwollhandschuhe in mehreren Größen oder in Einheitsgröße. Alle sind waschbar.

Hartnäckige Verschmutzungen auf Negativen

Kann man Fingerabdrücke und andere hartnäckige Verschmutzungen auch ohne Chemikalien von Negativen entfernen, ohne dabei Beschädigungen zu verursachen? Ja, das ist möglich. Denn Negative sind nicht wasserempfindlich. Sie können Ihre Negative also ohne Weiteres mit Spülmittel und Wasser reinigen und sie sogar in ein Wasserbad legen. Verwenden Sie dazu weiches Leitungswasser ohne einen hohen Kalkgehalt oder destilliertes Wasser.

Gehen Sie bei der Reinigung mit Wasser bitte sehr behutsam vor; eine kleine Menge Spülmittel ist genug. Noch besser ist Netzmittel. Sogar Feuerzeugbenzin darf verwendet werden!

Auf Putzlappen oder ähnliches sollten Sie definitiv verzichten. Denn wenn sich beispielsweise kleinere Rückstände oder Staubkörner auf dem Negativ befinden, können Sie mit einem Putztuch Kratzer oder anderweitige Beschädigungen verursachen.

Hängen Sie die Negative nach der Reinigung am besten mit Film- oder Wäscheklammern auf. So können sie streifenfrei trocknen.

Vorsicht bei Farbnegativen!

Bei Schwarz-Weiß-Negativen funktioniert die Reinigung mit Wasser und Spülmittel problemlos. Besitzen Sie Farbnegative, reinigen Sie am besten zunächst die Negative, die Ihnen nicht so sehr am Herzen liegen. Der Grund: Je nachdem wie alt Ihre Farbnegative sind, kann die Orangemaske bei der Reinigung beschädigt werden. Das führt gegebenenfalls zu Farbstichen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.